Da Kölner Stadt-Anzeiger del 11/10/2005
Originale su http://www.ksta.de/html/artikel/1125645261362.shtml

Unerträgliche Zustände im Flüchtlingslager Lampedusa

Zehntausend Flüchtlinge sind seit Januar auf der Mittelmeerinsel gelandet

di Paul Kreiner

Rom - Der Journalist Fabrizio Gatti hat jetzt erstmals im italienischen Wochenmagazin „Espresso“ geschildert, wie es auf Lampedusa zugeht. Gatti hatte sich als kurdischer Flüchtling „Bilal Ibrahim el Habib“ auf die Insel geschmuggelt, die sonst für fremde Blicke tabu ist. Nicht einmal 13 Abgeordnete des Europaparlaments, die unlängst den immer wiederkehrenden Gerüchten über unmenschliche Zustände auf Lampedusa nachgehen wollten, bekamen das wahre Lager zu sehen. Vor ihrer Visite wurden - bis auf elf - alle Flüchtlinge abtransportiert; Register, Rechtsverfügungen und Hinweise auf den Verbleib Hunderter oder Tausender Menschen blieben den Parlamentariern verschlossen.

Das erste, das Fabrizio Gatti im „rettenden“ Lager sah, waren Dutzende Frauen und Kinder, die auf dem Boden schlafen mussten, weil Matratzen fehlten. „Fünf Toiletten gibt es, zwei davon ohne Spülung, fünf Duschen und acht Waschbecken. Aus den Hähnen kommt Salzwasser.“

Einige Carabinieri und anderes Wachpersonal schikanieren die Flüchtlinge. Sie verpassen ihnen Schläge, Tritte oder schicken sie durch einen Ohrfeigen-Korridor, wenn sie die Kommandos nicht auf Anhieb verstehen. Sie befehlen halb Erfrorenen, sich nackt auszuziehen. Hungrig aus dem Meer Gefischte werden ohne Essen stehen gelassen. Wachleute spielen Mussolini, machen den Führergruß. Sie zwingen moslemische Männer, sich Pornofilme anzusehen. Doch Gatti wirft nicht alle Carabinieri in einen Topf. Er schreibt auch von sehr höflichen, sehr korrekten, leisen, beinahe mitleidigen Kommandanten sowie von Wachleuten, die das Treiben ihrer Kollegen anprangern.

Gatti schildert, dass jeden Tag eine Anzahl von Einwanderern per Flugzeug abtransportiert wird. Ob sie - so sieht es die Strategie von Innenminister Giuseppe Pisanu vor - nach Libyen zurückgeschickt werden? Freigekommen ist Fabrizio Gatti aber selbst auf andere Weise: Man brachte ihn mit einer Gruppe von Flüchtlingen nach Sizilien - die Polizei zahlte ihnen eine Bahnkarte nach Palermo und händigte ihnen einen Bescheid aus: Sie hätten Italien binnen fünf Tagen zu verlassen. Und kaum waren die Polizisten weg, tauchten alle unter.

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